Umweltfreundlicherer Winterdienst: Sole statt Salz

Der Klimawandel macht auch vor der Region Hannover nicht halt. Die Stadtreinigung beobachtet einen starken Trend zu sich deutlich verändernden Klimabedingungen, die große Herausforderungen den Winterdienst stellen. Statt mit Schneefall ist in Zukunft vermehrt mit Reifglätte zu rechnen, auf die man sich noch schwerer einstellen kann als auf festgefahrene Schneedecken. Im Winterdienst ergeben sich dadurch in Hannover große Veränderungen in Logistik, Technik und Streumitteleinsatz.

Das Standardwinterdienstverfahren besteht zukünftig aus Schneeräumung mit Solestreuung. Bisher wurde trockenes Streusalz vermischt mit Feuchtsalz, auch Sole genannt, gestreut. Heute wird flächendeckend mit 100 Prozent Feuchtsalz, also reiner Sole gearbeitet. Sole ist gesättigtes Salzwasser. Auch auf Radwegen wird reines Feuchtsalz verwendet.

Die reine Solestreuung zeigt neben der Umweltschonung auch eine deutlich bessere vorbeugende Wirkung. Während bei der Trockensalzstreuung bereits nach wenigen Stunden bis zu 80 Prozent der Wirkung verloren gehen, wirkt die reine Solestreuung auch nach 22 Stunden noch mit 60 Prozent. Um gefrierende Nässe oder Reifglätte präventiv zu verhindern, ist das annähernd gesättigte Salzwasser die beste Methode. Dabei wird Salz eingespart, das Streumittel verbleibt länger auf der Fahrbahn, es verweht nicht und wird gleichmäßiger und einheitlicher verteilt.

Um den gestiegenen Bedarf an Sole bereitzustellen, wurde in der aha-Zentrale in Groß-Buchholz ein neuer Soleerzeuger mit entsprechenden Silokapazitäten gebaut.

Mit 195 Kubikmeter Solevorrat und entsprechender Nachproduktion von 10.000 Liter Sole pro Stunde ist ein ausreichender Vorrat dieses Streumittels gesichert. Über vier parallele Zapfstellen werden die Winterdienstfahrzeuge mit Sole befüllt. Die Winterdienstflotte wird komplett auf Kombistreuer umgestellt, der Umstieg erfolgt sukzessive mit Austausch der entsprechenden Fahrzeuge.

Herbstzeit ist Laubzeit

Von Oktober bis Dezember sammeln 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenreinigung 3.500 Tonnen Laub. Das ist so viel, dass 140 LKW damit gefüllt werden könnten.

Bei der Reinigung kommen 55 Kehrmaschinen, 80 Laubpuster und 220 Besen zum Einsatz. Die Straßenreinigung sammelt das Laub von Fahrbahnen, Radwegen und Straßenbegleitgrün ein.

Achtung: Für die Entfernung von Laub auf Gehwegen sind die Grundstückseigentümer selbst verantwortlich.

Das Laub kann über die Biotonne oder den Laubsack entsorgt werden. Außerdem kann am Tag bis zu ein Quadratmeter Laub auf Wertstoffhöfen, den Deponien oder den Grüngutannahmestellen abgeben werden. Der Laubsack ist auf aha-region.de bis Mitte Dezember unter diesem Link zu bestellen.

Aus dem Laub wird Kompost gemacht, verunreinigtes Laub wird als Straßenkehricht entsorgt. Bis zu 40 Kilogramm Kompost können für pauschal fünf Euro auf den Deponien abgeholt werden.

„Hannover sauber!“ auf der Messe Micromobility

„Hannover sauber!“ war am Donnerstag, 19. Mai, auf der Messe Micromobility Expo zu Gast. Die Stadtreinigung stellte auf einem Gemeinschaftsstand mit dem VCD ihre Arbeit und natürlich besonders die emissionsarmen Arbeitsgeräte vor. Als Ausstellungsstück diente ein Lastenpedelec der Cityreiniger, das prominent am Halleneingang platziert war.

Unter dem Motto „Hannover sauber! unter Strom“ informierten Mathias Quast, Leiter der Stadtreinigung, und Mitarbeiterin Janina Goetz zu den Themen Sauberkeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Stadt Hannover. In der Stadtreinigung sind über 200 Fahrzeuge im Einsatz – 20 Prozent sind bereits heute alternativ angetrieben. Die Quote soll in den nächsten Jahren auf über 50 Prozent steigen.

Zeitgleich zur Ausstellung fand eine Fachkonferenz statt, auf der Vorträge und Podiumsdiskussionen zum Thema Mobilität veranstaltet wurden. So diskutierten zum Beispiel Oberbürgermeister Belit Onay mit Enercity Vorstand Marc Hansmann, Mobilitätsforscher Alexander Rammert und Hannovers Verkehrsplaner Tim Gerstenberger über die Mobilität der Zukunft. Onay und Hansmann ließen es sich natürlich nicht nehmen, den Stand von Hannover sauber! Zu besuchen.

Im Rahmen der Konferenz stellte Helene Herich, Leitung der Unternehmenskommunikation von aha, in einem Kurzvortrag die Lösungen von aha in Sachen Elektro- und Micromobilität vor. Mathias Quast, Leiter der Stadtreinigung, berichtete von vielen guten und interessanten Gesprächen und Kontakten auf der Messe.

Die Micromobility Expo ist eine Fachkonferenz zur Mobilitätswende im urbanen Raum. Aussteller wie zum Beispiel die Metropolregion Hannover Braunschweig Wolfsburg Göttingen und der TÜV Nord trafen hier auf die unterschiedlichsten Anbieter von Kleinfahrzeugen oder sonstigen Mobilitätslösungen um innovative innerstädtische und umweltfreundliche Verkehrskonzepte zu präsentieren.

Flotte Sprüche sollen für mehr Input sorgen

„Bin dann mal weg“ und „Füttern erwünscht!“ prangt auf den neuen, farbigen Abfallbehältern, die Dr. Axel von der Ohe, Finanz- und Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover und Mathias Quast, Leiter der Stadtreinigung Hannover, bei einem Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Hintergrund ist eine Umfrage über die Sozialen Medien aus dem Herbst 2019, in dem sich die Mehrheit der Teilnehmer farbige Akzente auf den Mülleimern wünschte, um die Sichtbarkeit der Behälter zur verbessern. Nun startete ein Test mit 50 Standbehältern und 25 Hängekörben in der Innenstadt.

Die „Hannover sauber!“-Community auf Facebook hat in den vergangenen Tagen verschiedene Sprüche für die Hängebehälter vorgeschlagen. Fünf humorvolle Beiträge wurden ausgewählt und werden nun aufgeklebt. „Wir haben uns sehr über die vielen Vorschläge gefreut. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei Allen bedanken, die hier kreativ geworden sind. Auch das zeigt, wie sehr sich die Hannoveraner mit dem Thema Stadtsauberkeit identifizieren“, freut sich Quast. Während der kommenden Monate werden seine Mitarbeiter genau festhalten, ob die farbigen Behälter besser angenommen und dadurch öfter geleert werden müssen als die bekannten Grauen. Am Ende der Testphase möchte die Stadtreinigung zudem eine Befragung der Bürger zur Gestaltung durchführen.

Mehr zum Thema bei aha-region.de.

 

 

Weg mit den Schrotträdern

Eine schöne Aktion zur Stadtsauberkeit führt unser Partner aha (Zweckverband Abfallwirtschaft Hannover) in regelmäßigen Abständen durch – und zwar die Entfernung von Schrotträdern rund um den Bahnhof. Die Rostlauben blockieren vielfach Parkbügel und tragen nicht gerade zu einem schönen Stadtbild bei.

Am Montag, 25. Mai, rückten die Mitarbeiter von aha mit der Flex an. Anschließend wanderten etwa 100 Schrotträder in die Presse. Eine Weitergabe an karitative Organisationen ist leider aus abfallrechtlichen Gründen nicht möglich. Die Räder werden nicht aufs Geratewohl entfernt. Nur sichtlich vollkommen kaputte Drahtesel dürfen sofort entfernt werden. Bei anderen Zweirädern wird ein Aufkleber am Lenker angebracht, der den Fahrradbesitzer auffordert, sein Gefährt innerhalb der nächsten vier Wochen zu entfernen. Passiert dies nicht, werden sie entfernt.

Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigen eindrücklich die Zahlen: Im vergangenen Jahr kontrollierten die aha-Beschäftigten 3.885 Räder, davon wurden 1.428 Schrotträder entfernt. Bis Ende April 2020 waren es bereits 3.045 kontrollierte und 584 entfernte Räder. Die Kosten für das Entfernen von Alt-Rädern aus dem öffentlichen Raum trägt die Allgemeinheit, also der Gebührenzahler. Der Erlös aus dem Verkauf des Schrotts steht in keinem auch nur annähernden Verhältnis zu den Kosten, die durch die Beseitigung der Schrotträder entstehen.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite von aha.

 

 

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